Unwettereinsatz Tag 2

Details: Erstellt: Samstag, 14. September 2024 11:05; Geschrieben von Christian Teis; Zugriffe: 7578

Update 3: Sonntag 15.09.2024; 01:00 Uhr

Zur Zeit sind noch fast alle Feuerwehren des Bezirkes mit ca. 170 Mitglieder im Einsatz. Vor allem Auspumparbeiten werden mehr, aber auch ein Stromausfall in Türnitz und Lehenrotte machte den Einsatzkräften zu schaffen, war auch das Pflege- und Betreuungszentrum Türnitz ohne Strom.

Erschwerend kommt nun dazu dass viele Feuerwehrmitglieder selbst vom Hochwasser betroffen sind und, neben der Tätigkeit in der Feuerwehr, ihr Eigenheim sichern müssen. Die Bundesstraße 20 wurde im Bereich der Bezirksgrenze zu St. Pölten (Luisenhofkurve) gesperrt, der Bezirk Lilienfeld ist daher über die wichtigste Verbindung nicht mehr erreichbar. Am Ochsattel musste im BEreich St. Aegyd eine Mure beseitigt werden um wenigstens diese Verbindung offen zu halten.
Die Gölsen hat inzwischen an der Messstelle Rainfeld die HQ10-Grenze, also ein 10-jähriges Hochwasser, bereits erreicht, die Traisen ist ebenfalls bereits auf HQ10, für beide Pegelstände ist noch eine weitere Steigerung um bis zu 40cm prognostiziert.
Die Feuerwehren werden in den nächsten Stunden aus Sicherheitsgründen ihre Arbeiten etwas zurücknehmen und sich ausruhen, der Sonntag verspricht (!?) noch ziemlich Einsatzreich zu werden.

Das nächste Update kommt am späteren Sonntag Vormittag...

Anmerkung der Redaktion: Aktuelle Fotos aus den Einsätzen sind Mangelware, bitte dies zu entschuldigen, aber die Einsatzkräfte vor Ort haben derzeit nicht die Zeit dazu auch an das zu denken.

Update 2: Samstag 14.09.2024; 20:00 Uhr

Die Lage wird Ernst!
Seit ca. 17:30 Uhr steigen die Pegelstände, wie vorhergesagt, extrem an, die Gölsen ist in Rainfeld seit dem Zeitpunkt um 35cm gestiegen, die Traisen am Messpunkt in Türnitz um 36cm. Die meisten Feuerwehren des Bezirkes stehen im Hochwassereinsatz. Die Einsatzstäbe der Gemeinden und Feuerwehren traten zu letzten Besprechungen zusammen um die Arbeiten koordinieren zu können.

Manche Wehren bauen die letzten Hochwasserschutzbauten auf, andere sind dabei bereits die ersten Schadensstellen, von denen es immer mehr gibt, abzuarbeiten.
In Ramsau drohten Paletten in den Bach stürzen und mussten gesichert werden, bzw. musste der Hoferbach beim Spielplatz ausgebaggert werden und ein Baum drohte auf die Straße zu stürzen. In Lehenrotte droht die Traisen die B20 zu überschwemmen und muss mit einem Sandsackverbau gesichert werden.
Derzeit sind der Großteil der Feuerwehren mit weit über 100 Mitgliedern im Einsatz.

Update 1: Samstag 14.09.2024; 17:00 Uhr

Noch immer ist es ruhig im Bezirk Lilienfeld! Allerdings sind alle Pegel der beiden Hauptflüsse Traisen und Gölsen am steigen. Immer mehr Vorbereitungsarbeiten sind in den Wehren am laufen.
Die Wetterlage hat sich etwas geändert und die Schnellfallgrenze geht nach oben, was bedeutet das weniger Wasser als Schnee gebunden wird und schneller abfließen kann.

In St. Veit wurde eine etwa 200 Meter lange Dammerhöhung mit Betonsteinen errichtet um eine ganze Siedlung zu sichern. In Kleinzell gibt es, aufgrund der Schneemengen, viele umgedrückte Bäume die Straßen blockieren und entfernt werden müssen, und am Werksgelände Traisen wurden sämtliche Hallen gegen einen Wassereintritt gesichert.
Die Prognosen für die weiteren Stunden verheißen nichts Gutes, so schlimm wie 1997 oder 2002 soll es jedoch nicht werden.

Wir berichten natürlich weiter...

1. Meldung des Tages um 13:00 Uhr:

Derzeit ist es ruhig im Bezirk Lilienfeld, außer kleine Vorbereitungsarbeiten wie Sandsackfüllen und vorsorgliches Errichten von Hochwasserschutzbauten sind keine Einsätze notwendig. In Marktl ist ein Baum auf ein Haus gefallen und musste beseitigt werden.

Der Schneefall, bis auf 600 Meter Seehöhe herab, hält derzeit die Wassermassen zurück, dieser Umstand wird ggf. unseren Bezirk vor dem Schlimmsten bewahren. Die Pegelstände der Traisen und seiner Zubringerbähe sind zwischenzeitlich sogar gesunken. Jedoch werden weitere und noch stärkere Regenfälle sowie eine Temperatursteigerung vorhergesagt was die derzeitige Lage verschärfen könnte.
Die Feuerwehren des Bezirkes breiten sich daher weiterhin auf den Ernstfall vor und stehen in Alarmbereitschaft. Sowie werden alle Pegelstände laufend überwacht.
Zur Zeit stehen die FF Rohrbach mit einem Baum über Straße, Ramsau bei und St. Veit/Gölsen bei vorsorglichen Arbeiten im Einsatz.

Text: BSB EHBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
Foto: eingesetzte Feuerwehren