Unwettereinsatz Tag 3
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- Erstellt: Sonntag, 15. September 2024 10:00
- Geschrieben von Christian Teis
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Update: Sonntag 15.09.2024; 23:45 Uhr
Das Ärgste dürfte überstanden sein!
Erdrutsche mit Evakuierungen, Fahrzeuge die in gesperrte Bereiche einfahren, Straßensperren und Unmengen an Auspumparbeiten waren u.a. die Einsatzszenarien der Feuerwehren des Bezirkes. Die Prognosen für die nächsten Tage versprechen eine Entspannung der Lage, die Pegelstände der Flüsse gehen bereits zurück.
Ein deutscher Fahrzeuglenker fuhr in Rainfeld in einen gesperrten Bereich und musste gerettet werden, ein übergegangener Erd-Öltank musste in Lilienfeld gesichert werden und in Lehenrotte mussten nach einem Erdrutsch mehrere Häuser evakuiert werden. Erdrutsche gab es auch in Kleinzell, Marktl und St. Aegyd.
Ein Wohngebäude, direkt an der Traisen und in exponierter Lage gelegen, musste in Lehenrotte ebenfalls evakuiert werden. Straßensperren, aufgrund Überlutungen, gab es an der B20 in Türnitz, Lehenrotte, Freiland, Schrambach Lilienfeld, Traisen und Rotheau, die B18 musste im Bereich St. Veit/Rainfeld gesperrt werden.
Am Sonntag Abend konnten viele Arbeit abgeschlossen werden und die eingesetzten Feuerwehrmitglieder, die teilweise bereits seit 36 Stunden durchgehend im Einsatz standen, konnten endlich ihren Dienst beenden.
Ab Montag früh, viele freiwillige Feuerwehrmitglieder haben sich bereits Urlaub genommen, sind die ersten Aufräumarbeiten geplant.
Text: BSB EHBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
Foto: die eingesetzten Feuerwehren
Originalbericht: Sonntag 15.09.2024; 12:00 Uhr
Land Unter - es sind alle Feuerwehren des Bezirkes im Einsatz!
Seit den frühen Morgenstunden ist das ganze Bundesland Katastrophengebiet!
Die Einsätze, die abzuarbeiten sind, zu beschreiben ist einfach es sind "Hochwassereinsätze". Es wurden auch über Nacht tausende Sandsäcke gefüllt und verlegt, sämtliche mobilen und ortsfeste Hochwasserschutzbauten sind in Betrieb. Die Notrufe an der Bezirksalarmzentrale gehen im Minutentakt ein.
Viele dieser Notrufe betreffen Auspumparbeiten, diese sind aber meist nicht möglich da das Grundwasser zu hoch ist oder durch übergegangene Bäche oder Quellen von außen eintritt. Murenabgänge, Straßensperren, aufschwimmende Container fordern die mehreren hundert Einsatzkräfte im Bezirk.
Im Bereich St. Veit/Rainfeld ist nicht nur die B18 gesperrt, es wurden dort die Pegelstände von 1997 bereits übertroffen. Genau so in der Gemeinde Türnitz, aufgrund Umbauarbeiten an den Messstellen und Errichtung von Hochwasserschutzbauten ist kein reeller Vergleich möglich, aber die Traisen tritt teilweise an den gleichen Stellen wie 1997 bereits aus den Ufern.
Bezirkskommandant-Stellvertreter BR Richard Fuchs zur Lage: "Der Scheitelpunkt wird für Mitternacht erwartet, bis dahin arbeiten alle Feuerwehrkräfte am und über dem Limit des Machbaren. Allerdings muss jetzt auch auf die Sicherheit der Einsatzkräfte geachtet werden, was geht das geht, was nicht geht, geht nicht."
Hinzu kommt, dass viele Einsatzkräfte selbst vom Hochwasser betroffen sind und dadurch eine Doppelbelastung haben um auch ihr Eigenheim zu schützen.
Text: BSB EHBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
Foto: die eingesetzten Feuerwehren