Hochwassereinsatz im gesamten Bezirk
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- Erstellt: Freitag, 16. Mai 2014 06:49
- Geschrieben von Christian Teis
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Endbericht - 18.05.2014, 09:00 Uhr:
Seit gestern 18:00 Uhr ist der Katastrophenalarm im Bezirk Lilienfeld endgültig aufgehoben, am Abend sind auch die letzten Feuerwehren vom Einsatz eingerückt. Alles in allem ist der Bezirk mit einem "blauen Auge" davongekommen. Rund 700 Mitglieder der Feuerwehren des Bezirkes und 160 Mann von 5 KHD Zügen sicherten rund 1.000 Objekte entlang der Traisen, Unrechttraisen und Gölsen.
Gesamt wurden zwischen 15.000 und 20.000 Sandsäcke befüllt und zu Sandsackverbauten geschlichtet. Die Feuerwehren des Bezirkes wendeten dafür in etwa 10.000 freiwillige und unentgeltliche Stunden auf. Umgelegt auf einen Lohn von € 20,-- pro Stunde wäre dies ein Betrag von € 200.000,--, die Werte die dabei gerettet werden konnten sind unschätzbar.
Bei diesem eher untypischen Hochwasser haben die bereits errichteten oder erweiterten Hochwasserschutzbauten, wie etwa entlang der Traisen in Lilienfeld, Schrambach oder Lehenrotte, Schlimmeres verhindert, weitere notwendige Maßnahmen wurden aufgezeigt und es liegt nun an den Verantwortlichen diese Umzusetzen. Trotzdem standen auch diesmal wieder zahlreiche Keller unter Wasser, die meisten davon allerdings durch den steigenden Grundwasserspiegel, das Eindringen von Oberflächen- oder Flusswasser konnten meist verhindert werden. In Lilienfeld etwa musste das Einkaufszentrum geschlossen, das Hochwassersystem montiert sowie Grund-& Oberflächenwasser abgepumpt werden um ärgere Schäden zu verhindern.
Die Bezirksalarmzentrale "Florian Lilienfeld" war von Freitag Morgen bis Samstag Abend durchgehend besetzt und verzeichnete in der "heißen Phase" des Hochwassers Notrufe im Minutentakt die umgehend per Funk an die Feuerwehren vor Ort weitergegeben wurden. Meist konnten diese Einsätze in kürzester Zeit, je nach Priorität, abgearbeitet werden. Eine Evakuierung in Lehenrotte die zur Menschenrettung wurde, zu rettende Tiere, ein aufschwimmender Gastank in Rotheau abgeschnittene Häuser, oder einige Murenabgänge, wie zum Beispiel in Türnitz oder Wiesenfeld, waren nur einige der Herausforderungen für die Einsatzkräfte.
Ein großes Lob und ein noch größeres DANKE gibt`s von den Einsatzkräften an Firmen, stellvertretend seihen hier die Bäckerei Schindl und Spar Binder genannt, die sich sofort bereit erklären und Verpflegung unentgeltlich zu verfügung stellten. Lob und Dank gibt`s aber auch den unzähligen Privatpersonen die sich ohne lange zu fragen bereiterklärten und Mithalfen Sandsäcke zu füllen oder Verpflegung für die Einsatzkräfte herrichteten und zum Großteil auch spendeten.
Die meisten Aufräumarbeiten konnten unter anderem mit Hilfe der KHD Einheiten von Horn und Krems bereits am Samstag erledigt werden, bei Erreichen der Normal-Wasserstände der Flüsse werden sicherloich noch weitere Arbeiten notwendig werden um z.B. Wurzelstöcke oder Baumstämme und Geäst aus den Gewässern zu beseitigen.
Text: OBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
Alle Fotos:
OBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
OBI Siegfried Warta, FF Hohenberg
BI Werner Planer, FF Wiesenfeld
BM Martin Rohrer, FF St. Veit/Gölsen
SB Heinz Falkensteiner (Doku Türnitz), FF Türnitz
Polizei Türnitz
Margit Weissenbacher, Martin Riegler und Johannes Weichhart via Facebook
Update 3 - 17.05.2014, 10:00 Uhr:
Es kann allgemeine Entwarnung gegeben werden - der Katastrophenalarm für den Bezirk Lilienfeld wurde zwar noch nicht aufgehoben, aber die Situation enspannt sich immer mehr!
Derzeit sind 17 Feuerwehren mit 188 Mann und 37 Fahrzeugen der Feuerwehren aus dem Bezirk sowie 2 KHD Züge aus Horn und Krems mit weiteren 84 Mitgliedern im Einsatz um Keller auszupumpen, Verklausungen zu beseitigen und Sandsackverbauten wieder abzubauen.
Ein ausführlicher Bildbericht folgt ...
Update 2 - 16.05.2014, 19:30 Uhr:
Entspannung entlang Traisen und Gölsen, trotzdem keine Entwarnung!
In den letzten Stunden sind die Wasserstände der beiden Flüsse Traisen und Gölsen gefallen und die Straßensperren konnten aufgehoben werden, lt. Wettervorhersagen sind in den Nachtstunden jedoch wieder bis zu 100lt pro m² zu erwarten, mit einem neuerlichen Anschwellen der Wasserstände muss gerechnet werden.
Das Bundesheer, das in Lilienfeld eingesetzt war, ist mittlerweile wieder eingerückt und die drei KHD Züge, die in Schrambach, Traisen, Rotheau und St. Veit im Einsatz standen, haben ihre Arbeiten mittlerweile fast wieder abgeschlossen. Auch wenn die Wasserstände fallen rüsten die einzelnen Wehren um bei Anstieg der Pegel rasch eingreifen zu können bzw. nicht mehr eingreifen zu müssen. Die meisten Feuerwehrhäuser und natürlich die BAZ Lilienfeld bleiben auch in den Nachtstunden besetzt.
Um 18:00 Uhr waren 504 Einsatzkräfte (ca. 120 KHD und 380 Eigene) mit 84 Fahrzeugen im Einsatz.
Weitere Aussendungen folgen ...
Update 1 - 16.05.2014, 13:00 Uhr:
Um 8:45 Uhr wurde der Bezirk Lilienfeld behördlich zum Katastrophengebiet erklärt!
Die B20 ist im Bereich zwischen Taverne und Schrambach nicht mehr passierbar und für den Verkehr gesperrt. Eine weitere Sperre wird zwischen Dickenau und Türnitz erwartet.
Drei KHD Einheiten sind bereits angefordert und befinden sich am Anmarsch, je eine wird in St. Veit und Schrambach zum Einsatz kommen und eine dritte als "Schnelleingreiftruppe" dort eingesetzt wo sie benötigt wird. Das Einkaufszentrum Lilienfeld wurde bereits gesperrt, mehrere große Firmen z.B. in Marktl und Traisen haben ihre Produktion gestoppt und bereiten sich auf Ärgeres vor. Verklausungen und überlaufende Zubringerbäche von Traisen und Gölsen sind nur ein Teil der vielfälltigen Einsätze die abzuarbeiten sind.
Derzeit sind fast alle Feuerwehren des Bezirkes mit mehr als 300 Mann im Einsatz.
Weitere und genauere Aussendungen folgen.
Erstmeldung 16.05.2014, 08:30 Uhr:
Seit den frühen Morgenstunden stehen Feuerwehren des Bezirkes im Hochwassereinsatz, derzeit sind 15 Feuerwehren mit 220 Mitgliedern und 40 Fahrzeugen im Einsatz. Ein MEnschenrettung und Tierretungen mussten bereits durchgeführt werden.
In Lehenrotte musste eine ältere gehbehinderte Frau aus ihrem Haus, das vom Kräuterbach her zu überfluten drohte, aus ihrem Haus gerettet werden. Mehrere Tierrettungen mussten durchgeführt werden, die mobilen Hochwasserverbauten in Traisen und Lehenrotte wurden aktiviert und Sandsackverbauten aufgebaut.
Die LH133 zwischen Rainfeld un Kleinzell musste gesperrt werden, die Straße zur Klammhöhe wurde ebenfalls bereits überflutet.
Die Bezirksalarmzentrale Lilienfeld verzeichnet Notrufe im Minutentakt. Die Oberläufe von Traisen und Gölsen sowie deren Zubringer schwellen enorm an und lassen den Wasserstand extrem rasch steigen. Die Feuerwehren des Bezirkes rüsten sich für ein nicht alltägliches Hochwasser das beinahe an 1997 (zwei Wochen Katastropheneinsatz) herankommen könnte.
Weitere und genauere Upodates folgen.