Einsatzvorbereitung für Waldbrandbekämpfung aus der Luft
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- Erstellt: Mittwoch, 12. Februar 2020 22:06
- Geschrieben von Christian Teis
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Die diesjährige Stabsrahmenübung wurde umfunktioniert um das neue Sachgebiet "Waldbrandbekämpfung", dessen Aufgaben und die zusammenarbeitenden Organisationen vorzustellen. Diese, erstmalige Veranstaltung in dieser Form war äußerst interessant und lehrreich.
KHD-Bereitschaftskommandant BR Richard Fuchs konnte u.a. dazu Bezirkshauptmann Mag. Franz Kemetmüller und Bezirkspolizeikommandant Major Michael Hochgerner begrüßen. Als Vortragende konnten gewonnen werden:
Der neue Sachgebietsleiter OBR Franz Spendlhofer (BFKDT Scheibbs)
EABI Albert Grimm, Flugdienst-Basisgruppe Süd
Dominik Bemmerl, ÖBH Luftunterstützungsgeschwader Langenlebarn
Thomas Raffler, Flugpolizei
- Sonderdienstkommandant OBR Franz Spendlhofer erläuterte den neu gebildeten Sonderdienst, die Hintergründe zur Gründung, den Aufbau und die Aufgaben. Bis Mitte 2021 soll der Sonderdienst ausgestattet und einsatzbereit sein.
- EABI Albert Grimm, von der FF Wr. Neustadt, stellte die Flugdienst-Basisgruppe Süd, die für den Bezirk Lilienfeld zuständig ist und im Einsatzfall alarmiert wird, vor und erklärte deren Ausrüstung, den Alarmierungsablauf sowie die Tätigkeiten vor Ort. Die Basisgruppe kann im Ernstfall in etwa in 90 Minuten an jedem Punkt des Bezirkes Lilienfeld eintreffen. Vorarbeiten sollten bis dahin von den örtlichen Einsatzkräften bereits abgearbeitet sein.
- Dominik Bemmerl von der Fliegertruppenschule, also dem Luftunterstützungsgeschwader Langenlebarn des österr. Bundesheeres, ging in seinen Ausführungen auf die fliegerischen Aufgaben beim Waldbrand ein, erklärte den Aufbau des Absprungpunktes (Lande- und Aufnahmeplatz) sowie die Kommunikation mit der örtlichen Einsatzleitung. Bis die Fluggeräte des österrr. Bundesheeres am Einsatzort eintreffen vergehen rund 3 Stunden, eine Anforderung am späten Nachmittag macht also wenig Sinn. Je früher das österr. Bundesheer über die Abschnitts- oder Bezirkskommanden angefordert wird, desto länger können die Fluggeräte im Einsatz stehen. Nachteinsätze sind nicht möglich.
Das österr. Bundesheer ist auf die Ausrüstung der Flugdienst-Basisgruppen angewiesen. - Thomas Raffler von der Flugpolizei stellte die Organisation als solches vor und erläuterte welche Aufgaben die Hubschrauber des Bundesministerium für Inneres (BMI) beim Waldbrandeinsatz übernehmen können. Im Gegensatz zum Bundesheer kann ein BMI Hubschrauber direkt über die Polizei zur Erkundung angefordert werden und kann in rund 20 Minuten das Einsatzgebiet erstmals überfliegen. Da die Hubschrauber des BMI bereits mit einem "Bambi Bucket" am Einsatzort eintreffen können sie innerhalb kürzester Zeit mit den Löschwasserflügen, also der Brandbekämpfung, beginnen.
Das Thema Waldbrand wird auch den Bezirk Lilienfeld 2020 wieder treffen. Einerseits findet am 23. Mai die diesjährige Flugdienstübung in Türnitz statt, und anderseits wird auch in diesem Jahr ein heißer Sommer erwartet in dem Waldbrände wieder vermehrt auftreten werden.
Die Diskussionen rund um die Vorträge zeugten von einem hohen Interesse bei den rund 60 Feuerwehrmitgliedern aus allen Wehren des Bezirkes. Durch die Anwesenheit des Bezirkshauptmannes und der hochkarätigen Vortragenden bekam die Veranstaltung beinahe einen "Sicherheits-Stammtisch-Charakter" bei dem sich die Vorteile der Vernetzung der unterschiedlichen Organisationen einmal mehr von großem Vorteil erwies.
Foto: EVI Walter Halbwax und HBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld
Text: HBI Christian Teis (Presse 11), BFKDO Lilienfeld